Die Schulleitung informiert 2020 / 1

Die Weiterentwicklung der Organisationsstruktur der ETH Z¨¹rich im Rahmen des Projekts rETHink nimmt Gestalt an. An ihrer ersten Sitzung des neuen Jahres hat die Schulleitung die Resultate der Vernehmlassung diskutiert und gest¨¹tzt darauf die ?nderungen der Organisationsverordnung bereinigt und in Kraft gesetzt.

Schulleitung der ETH Zürich
Die Schulleitung hat sich in der ersten Sitzung des Jahres mit der Anpassung der Organisations?ver?ordnung wegen des rETHink-Projektes befasst. (Bild: ETH Z¨¹rich / Markus Bertschi)

Im Herbstsemester 2019 fand eine Vernehmlassung ¨¹ber ?nderungen an der Organisationsverordnung (OV) der ETH Z¨¹rich statt. Diese Revision gilt als erster konkreter Umsetzungsschritt des Reorganisationsprojekts rETHink. Kernst¨¹ck ist die Erweiterung der Schulleitung um zwei neue Vizepr?sidien, je eines f¨¹r Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen sowie f¨¹r Personalentwicklung und Leadership. Ó¢»ÊÓéÀÖ, Hochschulgruppen, Abteilungen und Stabsstellen nahmen kritisch, aber konstruktiv Stellung zur geplanten Zusammensetzung der Schulleitung mit neu sechs anstatt vier Vizepr?sidien. Viele Teilnehmende der Vernehmlassung teilen die Einsch?tzung der Schulleitung, dass die Hochschule auch strukturell auf ver?nderte Rahmenbedingungen angemessen reagieren muss.

Mitwirkungsrechte einhalten

Deutlich kritisiert wurde die bisher ungen¨¹gende Beachtung der Mitwirkungsrechte der ETH-Angeh?rigen. Angesichts des von der Schulleitung gew?hlten Vorgehens mit der Kommunikation der Schaffung zweier neuer Vizepr?sidien Anfang Juni 2019 und der Ausschreibung der beiden neuen Vizepr?sidien w?hrend der Vernehmlassung ist dies verst?ndlich. Im weiteren Verlauf des rETHink-Prozesses wird die Schulleitung diesem Punkt Rechnung tragen und der Mitwirkung der ETH-Angeh?rigen h?chste Bedeutung beimessen. Alle Hochschulgruppen ¨C Studierende, Mittelbau, technisch-administratives Personal sowie Dozierende ¨C werden in die Workstreams eingebunden und deren Inhalte in einem breiten und partizipativen Prozess entwickelt.

Fitnessprogramm f¨¹r die n?chsten Jahrzehnte

Die ETH Z¨¹rich hat aufgrund ihrer Satzungsautonomie die Kompetenz, selbst festzulegen, wie sie sich organisieren will. Angesichts des inhaltlichen Ausbaus und Wachstums der ETH Z¨¹rich ist ein F¨¹hrungsgremium mit f¨¹nf Mitgliedern sehr klein dimensioniert ¨C auch im Vergleich zu anderen Hochschulen wie zum Beispiel der Schwesterhochschule in Lausanne, der Universit?t Z¨¹rich mit je sieben oder der Technischen Universit?t M¨¹nchen mit acht Leitungsmitgliedern auf der obersten F¨¹hrungsstufe. Auch mehrere Forschungsanstalten des ETH-Bereichs verf¨¹gen ¨¹ber gr?ssere Leitungsgremien.

?Damit die ETH auch in 50 Jahren noch zu den besten Hochschulen der Welt geh?rt, m¨¹ssen wir unsere Strukturen an das komplexe und kompetitive Umfeld anpassen. Ich freue mich auf die Diskussionen mit allen Hochschulgruppen im Rahmen von rETHink?.Jo?l Mesot, Pr?sident

Der Pr?sident, die Rektorin und die drei Vizepr?sidenten sind ¨¹berzeugt, dass die neue Struktur den Dialog mit den Professuren und Ó¢»ÊÓéÀÖn st?rken wird und mithilft, gemeinsam neue strategische Forschungs- und Lehrschwerpunkte zu entwickeln sowie den Dialog mit Industrie und Gesellschaft zu intensivieren. Es werde deswegen nicht zu einer Hierarchisierung oder zu einer B¨¹rokratisierung kommen, ist die Schulleitung ¨¹berzeugt. S?mtliche Anpassungen sollen nur dann zu zus?tzlichen Regulierungen f¨¹hren, wenn sie nicht durch Verbesserungen bestehender Prozesse oder Vorgaben erreicht werden k?nnen.

Vier von sechs Vizepr?sidien mit professoralem Hintergrund

In der Vernehmlassung kam unter anderem die Sorge zum Ausdruck, dass k¨¹nftig die professoralen Mitglieder und die akademischen Themen in der Schulleitung marginalisiert werden. Dem wird in der angepassten Organisationsverordnung Rechnung getragen: Ein neuer Artikel stellt sicher, dass die Mehrheit der Vizepr?sidentinnen und Vizepr?sidenten aus der Professorenschaft von innerhalb oder ausserhalb der ETH kommt. Diese m¨¹ssen ¨C selbstverst?ndlich ¨C auch ¨¹ber die notwendigen fachlichen Qualifikationen und F¨¹hrungskompetenzen verf¨¹gen.

?F¨¹hrung an einer Hochschule verlangt neben F¨¹hrungskompetenzen und Fachwissen auch tiefe Kenntnisse der Funktionsweise des akademischen Betriebs. Deshalb bauen wir einen entsprechenden Sicherungsmechanismus in die Organisationsverordnung ein?.Jo?l Mesot, Pr?sident

Die revidierte Organisationsverordnung nennt neu die bereits bisher praktizierte Delegationskompetenz des Pr?sidenten. Auch die Verantwortlichkeiten der Rektorin und der Vizepr?sidentinnen und Vizepr?sidenten wurden pr?zisiert und erg?nzt sowie die Weisungsbefugnis vereinheitlicht. Festgelegt wurden auch die Bezeichnungen der Vizepr?sidien: Neben dem Pr?sidenten und der Rektorin besteht die Schulleitung der ETH Z¨¹rich k¨¹nftig aus den Vizepr?sidentinnen/-pr?sidenten f¨¹r Forschung (VPF), f¨¹r Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen (VPWW), f¨¹r Finanzen und Controlling (VPFC), f¨¹r Infrastruktur (VPIN) und f¨¹r Personalentwicklung und Leadership (VPPL).

Breites Bekenntnis zu rETHink

Auf grosse Zustimmung stiessen in der Vernehmlassung die grunds?tzlichen Ziele von rETHink, insbesondere die Optimierung der Prozesse, Leistungen und Strukturen. Allerdings wurde auch deutlich, dass der Zusammenhang zwischen diesem Reorganisationsprozess und den k¨¹nftigen Herausforderungen weiter gesch?rft werden muss. Wichtig f¨¹r die nun folgende Projektarbeit ist, dass das bew?hrte Subsidiarit?tsprinzip und der ?Bottom-up-Ansatz?, der eine Universit?t im Unterschied zur Industrie auszeichnet, beibehalten werden. ?Das ist f¨¹r uns eine Selbstverst?ndlichkeit?, sagt Rektorin Sarah Springman, ?denn diese Qualit?ten bilden das Fundament f¨¹r den Erfolg der ETH Z¨¹rich. Wir werden diesem Punkt im weiteren Verlauf von rETHink geb¨¹hrend Rechnung tragen?. Viele Anregungen aus der Vernehmlassung werden in den verschiedenen Workstreams aufgenommen.

Im Rahmen von rETHink werden die neuen Anforderungen an die Organisation und Governance der ETH ausgehend von den Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Bed¨¹rfnissen ihrer zentralen Leistungserbringer, den Professuren, entwickelt. Darauf aufbauend wird eruiert, welche Unterst¨¹tzung die Ó¢»ÊÓéÀÖ f¨¹r die Professuren leisten sollen und wie die zentralen Dienstleistungen der Schulleitung und der Zentralen Organe f¨¹r die Ó¢»ÊÓéÀÖ und die Professuren verbessert werden k?nnen.

Unterst¨¹tzung f¨¹r die Projektstruktur

Die Projektstruktur mit sechs Arbeitspaketen oder Workstreams (WS) wurde in der Vernehmlassung nicht in Frage gestellt:

  • WS 1: Neue Schulleitungs-Ressorts
  • WS 2: Professuren
  • WS 3: Begleitung der Professorinnen und Professoren
  • WS 4: Organisation der Ó¢»ÊÓéÀÖ
  • WS 5: Organisation von Zentralen Organen und Gremien
  • WS 6: Kulturentwicklung

Die Workstreams 2 ?Professuren? und 6 ?Kulturentwicklung? werden als erste mit der Arbeit beginnen. Das Kernteam des von Vizepr?sident Detlef G¨¹nther verantworteten Workstreams ?Professuren? setzt sich zusammen sowohl aus Professorinnen und Professoren als auch aus Vertreterinnen und Vertretern des wissenschaftlichen und technisch-administrativen Personals, der Studierenden und von HR. Im Rahmen mehrerer Reflexionsgruppen werden weitere ETH-Angeh?rige in die Arbeiten eingebunden. Operativ gef¨¹hrt wird der Workstream von Nina Buchmann und Markus Aebi, die ¨¹ber viel Erfahrung als Departementsvorsteherin, bzw. ¨Cvorsteher verf¨¹gen. Die anderen Workstreams werden in ?hnlich breiter Art und Weise aufgesetzt. Die Schulleitung ist zudem mit den Departementsvorsteherinnen und -vorstehern im regelm?ssigen Austausch zu rETHink.

ETH-Angeh?rige, die sich im Projekt rETHink engagieren m?chten, sollen sich ¨¹ber ihre jeweiligen Hochschulgruppen melden. N?her dazu informiert wird an der Townhall der Schulleitung am 4. Februar, bei der ein Schwerpunkt auf rETHink liegt.

Zus?tzliche Vereinfachungen der Organisationsverordnung

Unabh?ngig vom Projekt rETHink wurde im 3. Kapitel der Organisationsverordnung zu den Aufgaben und Kompetenzen der Ó¢»ÊÓéÀÖ der gesamte dritte Abschnitt gestrichen. Dies weil er Bestimmungen zu Studieng?ngen, Diplomen und akademischen Titeln enth?lt, die in vielen F?llen bereits in anderen Erlassen geregelt sind. Wo dies nicht der Fall ist, wurden vereinzelte Bestimmungen in anderen Artikeln untergebracht.

Festgehalten wird in der revidierten OV auch eine neue, vereinheitlichte Organisation der Stabsstellen. Die Aufgaben innerhalb der neun St?be bleiben im Wesentlichen die Gleichen, wie auch die Organisation ihrer Teams. Die neuen Stabschefinnen und Stabschefs sind f¨¹r die bereichs¨¹bergreifende Koordination verantwortlich. Die neue Organisationsverordnung wird r¨¹ckwirkend auf den 1. Januar 2020 in Kraft gesetzt.

Die Schulleitung wird am 4. Februar um 10.00 Uhr an einer Townhall im AudiMax mit ?bertragung auf der Webseite samt englischer ?bersetzung ¨¹ber den aktuellen Stand von rETHink informieren. Die Veranstaltung wird auf Englisch ¨¹bersetzt. Zudem besteht die M?glichkeit, Fragen zu stellen und Kommentare zu machen.

Regelm?ssige Informationen aus der Schulleitung

Die Schulleitung der ETH Z¨¹rich trifft sich alle zwei Wochen zur ordentlichen Schulleitungssitzung. Diese Ausgabe behandelt ausnahmsweise nur ein Thema aus der ersten Schulleitungssitzung von 2020, die Entscheide zur Vernehmlassung der Anpassung der Organisationsverordnung aufgrund des Projekts rETHink.

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